5.6.2020 – 12.7.2020

„Conceptual artists are mystics rather than rationalists. They leap to conclusions that logic can not reach.“ Sol LeWitt

Das sehen und erkennen von Mustern in sonst zufälligen Strukturen heißt Pareidolie. Die Pareidolie ist eine besondere Form der Apophenie. Apophenie steht für die menschliche Tendenz in scheinbar zufälligen Informationen, Strukturen, Muster und Bedeutungen zu erkennen.

Was die einen als Muster bezeichnen- oder Zusammenhang erkennen, kann  sich stark unterscheiden von dem, was andere als genau solches (nicht) wahrnehmen. Das Identifizieren von Wiederholungen ist dabei das entscheidende Kriterium. So lassen sich Muster auch anhand von Abweichungen erkennen, welche wiederum Hauptkriterium für Apophenie überhaupt sein können.

Im Erkennen von Mustern erkennen wir Anomalien, d.h. homogene Strukturen werden als Muster in Zusammenhang gesetzt. Abweichungen davon bestätigen nichts weiter, als eine Abweichung vom vorherigen Muster- und damit neuen Muster.

Die Vorstellung von Zufälligkeit als gegenteilige Wahrnehmung von Mustern und Strukturen gibt es mitnichten. In dem Moment, in dem wir ein neues Muster identifizieren können, das scheinbar zufällig ist, wird abermals ein neues Muster, eine neue Struktur erkannt; ganz im Sinne des griechischen Wortes ‚Chaos’, als Ursprung von Allem.

 

In der Natur lassen sich harmonisch-, symmetrisch gewachsene Strukturen finden. Sie sind Grundlage allen Lebens: die mikrobiologische Zusammensetzung von Zellen, von Menschen-, Tieren oder einzelligen Lebensformen.  Überall stoßen wir auf wiederkehrende symmetrische Strukturen. Hier allerdings erweist sich die relative „Ungenauigkeit“ und Flexibilität von Strukturen als deren Stärke. Präsentiert sich dem Wachstum einer natürlichen Struktur ein Hindernis, so kann diese problemlos variieren und um das Hindernis „herum“ wachsen/bauen.

 

Die Titelgebende Rauminstallation „Smells like Apohenia“ untersucht im Zusammenspiel von großformatigem Digitaldruck, Zeichnung und Skulptur Abweichungen von  künstlichem- und natürlichem Wachstum und spielt mit  der menschlichen Tendenz optische Wahrnehmung mit Informationen und  Bedeutungen zu belegen.

Die Installation folgt klaren Strukturen, inhärenten Doppelungen und Regelmäßigkeiten. Tausende von kleinen Kopien bilden insgesamt eine homogene Oberfläche, deren Haptik durch Fragmentierung und Widerspiegelungen der jeweils einzelnen Kopien verstärkt wird.

Ihre geometrisch konstruierten- und konstituierten Muster können in Unendlichkeit fortgesetzt und weitergedacht werden. Jede definierte Fläche zeigt demnach nur einen Ausschnitt des Unendlichen, ein Fragment.

Im Gegensatz zu dieser Künstlichkeit stehen aus Tauen geflochtene Stränge an denen Salzkristalle emporwachsen. Es sind scheinbar chaotische und vielleicht sogar ‚ungewollte’ Strukturen, deren Verlauf nicht von Menschenhand-, als mehr durch die Natur und ihren Temperatur- und Zeitverläufen geprägt sind.

In den Arbeiten der Ausstellung „Smells like Apohenia“ spielt das Verhältnis zwischen einzelnen Bausteinen und ihrer inhärenten Gesamtstruktur die entscheidende Rolle. Alle Arbeiten der Ausstellung basieren auf individuellen Einzelelementen. Erst durch zigfache Wiederholung dieser Einzelelemente wird eine Gesamtstruktur erkennbar.

Die Schlussfolgerungen und Erkenntnisse, die wir aus den Mustern/Strukturen und der Wahrnehmung und dem Erkennen Jener ziehen können, bringen uns an die Grenzen der eigenen Wahrnehmung.

Was erkennen wir- und was meinen wir wahrzunehmen?

 

Über die Künstlerin

Amélie Esterházy ehem. Grözinger bei Wikipedia 

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Exhbition Views

ARTIST
Amélie Esterházy (ehem. Grözinger)

TYPE
Exhibition

PREVIEW
3.6.2020 at 20:00
via Instagram Livestream

OPENING
4.6.2020 from 19:00 to 21:00
Maximum two visitors
mouthguard required

EXHIBITION
Duration: 5.6.2020 – 12.7.2020

VISITING
Opening days:
Fri, 5.6.2020 +
Sat, 6.6.2020
14:00 – 19:00

and every Thursday from 16:00 – 19:00

Due to the Corona situation we kindly ask you to make appointments to visit the show. Please email info@nullkanyakage.com.

ARTIST TALK
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